Kinder zwischen 6 bis 9 Jahren in der Schweiz gehen heute seltener zu Fuss zur Schule als noch vor 20 Jahren. Initiativen, wie beispielsweise der «Pedibus» – ein laufender Schulbus – ermöglicht es den Kindern, ihren Schulweg sicher und nachhaltig zu begehen.
Doch erfahrungsgemäss werden solche Angebote zu wenig genutzt und haben grosse Mühe, langfristig zu bestehen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie werden durch den modernen Lebensstil sowie soziale und psychologische Faktoren beeinflusst, zum Beispiel Komfort und Flexibilität, grössere Entfernungen aufgrund der Zersiedelung, mehr berufstätige Eltern oder komplexe und gedrängte Familienzeitpläne.
In einer Fallstudie überprüft das Projekt S2HOES, ob durch die Anwendung von zeitgemässen Informations- und Kommunikationstechnologien sowie eines Gamification-Ansatzes mehr Kinder zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Schule gehen. Es wird auch ausgewertet, ob diese Technologien das Bewusstsein und Verhalten bezüglich Verkehrssicherheit und nachhaltige Mobilität beeinflussen.
Konkret werden in der Studie zwei Tools verwendet und überprüft:
a) Das Lernprogramm «KidsGoGreen: Es bringt Kindern im Unterricht spielerisch das Thema der nachhaltigen Mobilität näher.
b) Die App «PedibusSmart»: Sie registriert die Kinder, die im «Pedibus» mitgehen, automatisch und reduziert so den organisatorischen Aufwand der Begleitenden. Die App hilft somit, dass die Erwachsenen sich unterwegs auf die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler konzentrieren können.
An der Fallstudie nehmen zwei Schulen im Tessin teil, die die beiden Tools im Laufe eines Schuljahrs regelmässig anwenden.
Vor und nach der Studie erfolgt eine Befragung der Beteiligten. Dabei werden persönliche Faktoren, die das Mobilitätsverhalten beeinflussen (z.B. Wissen oder Fähigkeiten), aber auch soziale Faktoren (z.B. Familie oder Freunde), sowie Umweltfaktoren untersucht.
Abschliessend diskutiert Associazione Traffico e Ambiente die Resultate an einem runden Tisch. Wird eine positive Auswirkung der App und des Lernprogramms festgestellt, sollen zudem lokale Behörden ermutigt werden, die Tools an weiteren Schulen aufzunehmen und in grösserem Rahmen zu prüfen.